Wenn sich im Frühling seine frischen Blätter wie grüne Hände dem Licht entgegenstrecken und im Herbst ein leises Rascheln seine goldgelbe Krone begleitet, erzählt der Berg-Ahorn still von den Wandlungen der Jahreszeiten. In Parks, Wäldern und an Berghängen steht er als kraftvoller, lebendiger Zeuge der Natur – ein Baum, der Generationen überdauert.
Der Bergahorn ist eine der häufigsten Bäume bei uns im Wald. Wir haben einige alte Bäume und sehr viel Naturverjüngung, vor allem im Bereich der forstlich gepflanzten Roteichen.
Aussehen:
Der Bergahorn ist ein stattlicher Baum mit bis zu 30 m Höhe, charakteristisch sind seine fünf-lappigen, grob gezähnten Blätter, die denen des Spitzahorns ähneln, aber stumpfer auslaufen. Seine
Rinde ist anfangs glatt und grau, später schuppig abblätternd. Die Flügelfrüchte stehen in spitzen Winkeln zueinander. Im Herbst leuchtet sein Laub in kräftigem Gelb bis Gold.
Ökologie:
Als anspruchsloser Pionierbaum wächst der Bergahorn auf frischen, nährstoffreichen Böden in Gebirgslagen und Mischwäldern. Seine tiefe Durchwurzelung verhindert Erosion an Hängen. Er bietet
zahlreichen Insekten Nahrung, besonders seinen Blüten und Blättern. Aufgrund seiner Schattentoleranz ist er ein typischer Mischbaum unter Buchen und Tannen.
Verbreitung:
Der Bergahorn ist in den Mittel- und Hochlagen Europas verbreitet. In Deutschland ist er besonders im Süden und in Mittelgebirgen häufig anzutreffen. Typische Standorte sind Hangwälder,
Schluchten, Gebirgsbäche und Waldränder.
Baum des Jahres:
Im Jahr 2009 wurde der Bergahorn zum Baum des Jahres in Deutschland gewählt – als Symbol für naturnahe, stabile Mischwälder und seine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht.
Verwechslung:
Verwechselt wird er häufig mit dem Spitzahorn (Acer platanoides), der spitzere Blätter und Milchsaft in den Blattstielen aufweist. Der Bergahorn hat stumpfere Lappen, keine Milchsaftführung und
die Flügel seiner Früchte stehen spitzer.
Besonderes:
Das helle, elastische Holz ist beliebt im Musikinstrumentenbau, besonders für Geigenböden. Seine Fähigkeit zur natürlichen Verjüngung macht ihn zu einem wertvollen Zukunftsbaum in naturnahen
Wäldern. Auch als Straßenbaum ist er vielerorts zu finden, trotz Empfindlichkeit gegenüber Streusalz.
Essbarkeit:
Nicht essbar – keine bekannte Nutzung der Pflanzenteile zur Ernährung. Der Baum ist jedoch ungiftig.
Familie: Eurosiden II - Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales) - Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) - Unterfamilie: Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae) - Gattung: Ahorne (Acer) - Art: Berg-Ahorn
Wissenschaftlicher Name: Acer pseudoplatanus (Carl von Linné)
Wer tiefer in die Welt der Bergahorn (oder anderer Waldbewohner) eintauchen möchte, findet hier eine Auswahl an weiterführender Literatur und Quellen. Die Natur hält noch viele spannende Details bereit.
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Wikipedia und dort aufgeführte Quellen
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