Wie ein Hauch ferner Wälder erhebt sich die Douglasie mit aufrechter Eleganz in deutschen Forstwäldern. Ihr harziger Duft und die weichen Nadeln erinnern an ihre Herkunft – wild und weit aus den Bergwäldern Nordamerikas.
Die Douglasie wächst mit wenigen Exemplaren am Rand des Roteichenforst.
Aussehen:
Die Douglasie kann bis zu 60 m hoch werden – in ihrer Heimat sogar über 90 m. Ihr gerader Stamm ist mit graubrauner, längsrissiger Borke bedeckt. Die weichen, flach angeordneten Nadeln duften
beim Zerreiben angenehm nach Zitrus oder Harz. Auffällig sind ihre zapfenförmigen Früchte mit herausragenden, dreispitzigen Deckschuppen, die an kleine Mäuseschwänze erinnern.
Ökologie:
Die Douglasie ist ein robuster, schnell wachsender Baum, der ursprünglich aus dem Westen Nordamerikas stammt. In Europa gedeiht sie besonders gut auf frischen, tiefgründigen, nährstoffreichen
Böden. Sie ist sturmfest, tiefwurzelnd und verträgt Trockenphasen besser als Fichte. In Mischbeständen bietet sie Lebensraum für Pilze, Flechten und einige Vogelarten. Ihre ökologische Rolle in
Mitteleuropa ist noch Gegenstand der Forschung.
Verbreitung:
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Douglasie in Europa angepflanzt, heute vor allem in Deutschland und Frankreich. In Deutschland ist sie nach Fichte und Kiefer eine der häufigsten
forstwirtschaftlich genutzten Nadelbaumarten. Sie findet sich vorrangig in Mittelgebirgen und forstlich genutzten Mischwäldern.
Verwechslung:
Auf den ersten Blick kann die Douglasie mit Tanne oder Fichte verwechselt werden. Sie unterscheidet sich jedoch durch den angenehmen Nadelduft, die weiche Nadelhaptik und die markanten Zapfen mit
den charakteristischen Deckschuppen. Anders als Tannen trägt sie ihre Zapfen hängend.
Besonderes:
Die Douglasie vereint wirtschaftlichen Nutzen mit klimatischer Anpassungsfähigkeit. Ihr Holz ist dauerhaft, tragfähig und vielseitig einsetzbar – im Möbelbau, für Fenster, Fassaden und im
Wasserbau. In ihrer Heimat ist sie einer der wichtigsten Bäume für die Holzproduktion. Ihre Einführung in Europa war forstgeschichtlich bedeutsam und bis heute Gegenstand ökologischer und
wirtschaftlicher Debatten.
Essbarkeit:
Nicht essbar – Nadeln, Harz oder junge Triebe wurden gelegentlich als Tee verwendet, doch eine Nutzung zur Ernährung ist nicht üblich. Keine Verzehrempfehlung.
Familie: Klasse: Coniferopsida - Ordnung: Koniferen (Coniferales) - Familie: Kieferngewächse (Pinaceae) - Unterfamilie: Laricoideae - Gattung: Douglasien (Pseudotsuga) - Art: Gewöhnliche Douglasie
Wissenschaftlicher Name: Pseudotsuga menziesii (Mirbel) Franco
Wer tiefer in die Welt der Douglasie (oder anderer Waldbewohner) eintauchen möchte, findet hier eine Auswahl an weiterführender Literatur und Quellen. Die Natur hält noch viele spannende Details bereit.
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Wikipedia und dort aufgeführte Quellen
Nadelbäume – Forstwirtschaft – Klimawandel – Baum des Jahres – Eingeführte Arten – Waldumbau – Tiefwurzler – Mischwälder – Harzduft – Zapfenmerkmale – Schnellwüchsige Arten – Pseudotsuga – Zukunftsbäume – Nordamerika – Standortwahl – Holzverwendung – Stadtwald – Sturmsicherheit – Trockenheitstoleranz – Forstgeschichte