Esche (Fraxinus excelsior)

Mit ausladender Krone und schwarzer Knospe wirkt sie geheimnisvoll und zugleich elegant. In alten Mythen galt die Esche als Weltenbaum – tief verwurzelt und weit verzweigt zwischen Himmel und Erde.

📍 Vorkommen in unserem Wald

Die Esche ist in unseren Wäldern noch vergleichsweise häufig anzutreffen. Durch das Eschentriebsterben haben wir bereits viele Bäume verloren. Immerhin zeigt sich durch Naturverjüngung, dass zahlreiche junge Eschen nachkommen. Wie viele andere hoffen auch wir, dass sich in Zukunft resistente Eschen etablieren werden.

Ein einzelner Eschenbaum (Fraxinus excelsior) auf einer feuchten Wiese am Waldrand, mit schlanker Silhouette und weit ausladender Krone – typisch für ihren natürlichen Standort in Auen und Mischwäldern.
Esche 📸Susanne Gnass

Kurzporträt Eberesche (Sorbus aucuparia)

Aussehen:
Die Gemeine Esche ist ein hoher, lichtliebender Laubbaum, der bis zu 40  Meter hoch werden kann. Typisch sind ihre gegenständig angeordneten, gefiederten Blätter mit 9–15 Einzelblättchen. Im Winter fallen ihre auffällig schwarzen Knospen ins Auge. Die Rinde ist anfangs glatt, später graubraun und längsrissig. Im Frühjahr erscheinen unauffällige, grünlich-violette Blüten noch vor dem Laubaustrieb. Die geflügelten Nüsschen (Eschenfrüchte) hängen in Trauben und bleiben oft bis in den Winter am Baum.

Ökologie:
Eschen sind wertvolle Laubbäume in feuchten Auen, Hängen und Mischwäldern. Sie bevorzugen nährstoffreiche, durchlässige Böden und wachsen auch in Schluchten und an Bachläufen. Die Art ist bedeutsam für viele Insekten, darunter spezialisierte Käfer- und Blattlausarten. Ihre tiefreichenden Wurzeln tragen zur Hangstabilisierung bei. Durch das Eschentriebsterben, verursacht von einem eingeschleppten Pilz, sind natürliche Vorkommen in Mitteleuropa stark bedroht.

Verbreitung:
Die Esche ist in fast ganz Europa heimisch, von Tieflagen bis ins Gebirge (ca. 1300 m ü. NN). In Deutschland war sie früher weit verbreitet, heute gehen ihre Bestände stark zurück. Sie kommt vor allem in Auwäldern, feuchten Laubmischwäldern und entlang von Flussläufen vor.

Baum des Jahres:
Die Esche wurde 2001 zum Baum des Jahres gewählt. Die Auszeichnung sollte auf ihre ökologische Bedeutung und die Gefährdung durch das Eschentriebsterben aufmerksam machen – ein symbolischer Appell zum Erhalt dieser alten Baumart.

Verwechslung:
Am häufigsten wird die Esche mit der Eberesche verwechselt. Ein Blick auf die Blattstellung hilft: Esche = gegenständig, Eberesche = wechselständig. Auch die schwarzen Winterknospen sind ein gutes Erkennungsmerkmal der Esche. Junge Eschen können mit Robinien verwechselt werden, die aber Dornen tragen und andere Blütenformen aufweisen.

Besonderes:
In der nordischen Mythologie ist die Esche der Weltenbaum Yggdrasil – eine Verbindung zwischen den Welten. Ihr hartes, elastisches Holz wird seit Jahrhunderten für Werkzeugstiele, Sportgeräte und Möbel verwendet. Eschen können sehr alt werden und beeindrucken durch ihre lichten, parkartigen Kronen. Ihre Krankheitsanfälligkeit macht sie heute zum Sorgenkind im Waldbau.

Essbarkeit:
Nicht essbar. Blätter und Rinde wurden früher medizinisch genutzt, etwa gegen Gicht oder Fieber, finden heute aber kaum noch Anwendung. Die geflügelten Samen sind für den Menschen uninteressant.

Familie: Asteriden - Euasteriden  - I Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) - Familie Ölbaumgewächse (Oleaceae)

Gattung: Eschen (Fraxinus) Art Gemeine Esche

Wissenschaftlicher Name: Fraxinus excelsior  (Carl von Linné)

📚 Weiterstöbern lohnt sich

Wer tiefer in die Welt der Esche (oder anderer Waldbewohner) eintauchen möchte, findet hier eine Auswahl an weiterführender Literatur und Quellen. Die Natur hält noch viele spannende Details bereit. 

Empfohlene Bücher

Bäume am Blatt erkennen - 78 Laub- und Nadelgehölze. Blätter in Originalgröße Taschenbuch von Meike Bosch, Kosmos Verlag 2024 

Dieses Buch zeigt 78 heimische und eingeführte Baumarten anhand ihrer Blätter – klar, übersichtlich und in Originalgröße. Kurze Beschreibungen erläutern die wichtigsten Merkmale und helfen bei der schnellen Bestimmung. Ideal für Naturfreunde, Wanderer und alle, die Bäume einfach und sicher erkennen möchten.


Empfohlene Apps

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👉 Mehr Beobachtungen aus unserem Waldstück findet ihr in meinem Profil bei observation.org


Empfohlene Websites

Baum des Jahres

Wikipedia und dort aufgeführte Quellen

Bildergalerie

Themen

Hochbaum – Lichtbaum – Gegenständige Blätter – Schwarze Knospe – Auwald – Schluchtwald – Laubgehölz – Eschentriebsterben – Mythologie – Hartes Holz – Nicht essbar – Baum des Jahres 2001 – Fraxinus – Gefährdete Art – Heimisch – Spät austreibend – Tiefwurzler