Still steht er im Halbschatten der Wälder, sein feines Laub zittert im Wind – der Faulbaum ist ein leiser Begleiter feuchter Standorte, aber ein wichtiger Teil der Natur.
Die ersten Faulbäume haben wir im November 2024 gepflanzt. Sie wurden ohne Einzelschutz gepflanzt, da sie den Rehen nicht so gut schmecken sollen.
Aussehen
Der Faulbaum ist meist ein locker verzweigter Strauch, seltener ein kleiner Baum, bis zu 6 Meter hoch. Seine glatte, graubraune Rinde kann bei Verletzung unangenehm riechen – daher der Name. Die schmalen, glänzend grünen Blätter sind wechselständig angeordnet und oft leicht gebogen. Ab Mai erscheinen unauffällige grünlich-weiße Blüten, aus denen bis zum Herbst schwarz-violette Beeren heranreifen.
Ökologie
Frangula alnus ist eine wichtige Futterpflanze für über 50 Schmetterlingsarten, darunter der Zitronenfalter, dessen Raupen ausschließlich an seinen Blättern fressen. Auch Vögel schätzen die Beeren im Spätsommer. Der Faulbaum wächst bevorzugt auf feuchten, nährstoffreichen bis sauren Böden – in Mooren, an Bachufern und im Unterwuchs lichter Laubwälder. Er ist lichtbedürftig und siedelt sich häufig an gestörten Standorten an.
Verbreitung
Der Faulbaum ist in fast ganz Europa verbreitet, mit Schwerpunkt in Mitteleuropa. In Deutschland kommt er nahezu flächendeckend vor, besonders in feuchten Waldgesellschaften, Mooren und Heckenlandschaften.
Verwechslung
Eine häufige Verwechslung besteht mit dem Kreuzdorn (Rhamnus cathartica), der allerdings dornenbewehrt ist und gegenüberständige Blätter besitzt – im Gegensatz zum dornenlosen Faulbaum mit wechselständigem Laub.
Besonderes
Der Faulbaum hat eine lange Tradition in der Pflanzenheilkunde: Die getrocknete Rinde wurde als mildes Abführmittel genutzt. Das sogenannte Faulbaumrindenpulver war fester Bestandteil der Apothekerschränke. Frisch ist die Rinde jedoch giftig. Auch für die Holzkohlegewinnung wurde das feine Holz geschätzt – es lieferte eine besonders reine Zeichenkohle.
Essbarkeit
Die Beeren sind für den Menschen leicht giftig und führen zu Magen-Darm-Beschwerden. Vögel hingegen können sie gut verwerten und tragen zur Verbreitung bei. Der Verzehr wird nicht empfohlen.
Familie: Rosiden - Eurosiden I - Ordnung: Rosenartige (Rosales) - Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae) - Gattung: Kreuzdorn (Rhamnus) - Art: Faulbaum
Wissenschaftlicher Name: Rhamnus frangula (Carl von Linné)
Wer tiefer in die Welt des Faulbaum (oder anderer Waldbewohner) eintauchen möchte, findet hier eine Auswahl an weiterführender Literatur und Quellen. Die Natur hält noch viele spannende Details bereit.
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Wikipedia und dort aufgeführte Quellen
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