Reh (Capreolus capreolus)

Reh im Erlenbruch
Reh im Erlenbruch 📸Susanne Gnass

Oft sehen wir nur ein weißes Blitzen zwischen den Bäumen, ein kurzes Innehalten, dann das typische Sprungbild im Unterholz: Rehe gehören zu den häufigsten, aber auch vorsichtigsten größeren Wildtieren unserer Wälder. Sie sind meist dämmerungs- oder nachtaktiv – und trotzdem begegnen wir ihnen erstaunlich oft, wenn wir leise unterwegs sind.

 

Ob auf der Wildkamera, anhand von Fraßspuren oder ganz direkt im Morgengrauen – das Reh ist ein ständiger, aber meist stiller Mitbewohner des Waldes. Seine zierliche Erscheinung täuscht dabei: Rehe sind anpassungsfähig, aufmerksam und fest in das ökologische Gefüge eingebunden.

📍 Vorkommen in unserem Wald

Bei uns im Wald sichten wir regelmäßig eine kleine Gruppe Rehe. Ein Foto gelingt nur selten. Dieses Foto entstand Ende Januar 2025. Gut ist das graubraune Winterfell mit dem weißen Spiegel zu sehen. Die Naturverjüngung ist bei uns gut und wir freuen uns auch über die Rehe.

Allgemein

Das Reh ist ein kleines, einheimisches Wildtier aus der Familie der Hirsche und mit einer Schulterhöhe von etwa 60–75 cm deutlich kleiner als Rot- oder Damwild. Typisch sind das rotbraune Sommer- und das graubraune Winterfell, der weiße „Spiegel“ unter dem kurzen Schwanz und der anmutige, federnde Gang.

Rehe leben meist einzeln oder in kleinen Gruppen. Die Böcke tragen zwischen Frühjahr und Herbst ein kurzes Geweih, das jährlich abgeworfen und neu gebildet wird. Rehe ernähren sich von Kräutern, Knospen, Trieben und jungen Blättern – was sie bei hoher Dichte auch zu Kulturfolgern und Fraßkonkurrenten für forstlich genutzte Bäume macht.

Besonders spannend: Rehkitze werden meist im Mai gesetzt und in den ersten Wochen gut versteckt im hohen Gras abgelegt. Dort liegen sie reglos – ein Verhalten, das sie in der Natur schützt, aber bei Mäharbeiten gefährlich werden kann.

Das Reh ist in fast ganz Europa verbreitet und fühlt sich in strukturreichen Landschaften mit Hecken, Waldrändern und Lichtungen besonders wohl. In unserem Waldgebiet ist es das am häufigsten gesichtete größere Säugetier – oft nur kurz, aber stets eindrucksvoll. 🦌

Systematik: Familie: Hirsche (Cervidae) - Unterfamilie: Trughirsche (Capreolinae) - Tribus: Capreolini - Gattung: Rehe (Capreolus) - Art: Reh. Wissenschaftlicher Name Capreolus capreolus (Linnaeus, 1758)

📚 Weiterstöbern lohnt sich

Wer tiefer in die Welt des Reh (oder anderer Waldbewohner) eintauchen möchte, findet hier eine Auswahl an weiterführender Literatur und Quellen. Die Natur hält noch viele spannende Details bereit.

Die ObsIdentify App gehört zu observation.org, eine der weltweit größten Plattformen für Naturbeobachtungen und Citizen Science der gemeinnützigen Stiftung Observation International mit Sitz in den Niederlanden. Sie ermöglicht es Naturinteressierten, ihre Beobachtungen von Tieren, Pflanzen und Pilzen zu bestimmen, zu dokumentieren, zu teilen und wissenschaftlich nutzbar zu machen. Die Beobachtungen werden durch Experten validiert.

👉 Mehr Beobachtungen aus unserem Waldstück findet ihr in meinem Profil bei observation.org


Wikipedia und dort aufgeführte Quellen

Bildergalerie

📸Susanne Gnass