Wie eine schimmernde Fontäne ragen die filigranen Blütenrispen des Wald-Geißbarts aus dem grünen Schatten – still, aber kraftvoll, ein leiser Riese des Halbschattens.
Der Waldgeißbart ist neu in unserem Wald. Wir haben im März 2025 einige Pflanzen an der Grenze zur Kleingartensiedlung und am See gepflanzt.
Aussehen:
Der Wald-Geißbart ist eine imposante, bis zu zwei Meter hohe Staude mit kräftigen, gefiederten Blättern und locker aufgebauten, cremeweißen Blütenrispen, die im Frühsommer wie zarte Schleier über
dem Laub schweben. An feuchten Standorten im Wald ist er durch seine Größe und Eleganz kaum zu übersehen – besonders während seiner Blütezeit von Juni bis Juli.
Ökologie:
Als typische Bewohner feuchter, nährstoffreicher Laubwälder liebt Wald-Geißbärte halbschattige Lagen, oft entlang von Waldbächen oder in Quellfluren. Die Art ist zweihäusig – es gibt also
getrennte männliche und weibliche Pflanzen. Zahlreiche Insekten, darunter Wildbienen und Fliegen, nutzen die nektarreichen Blüten. Im Spätsommer reifen die Samen in aufrechten Fruchtständen
heran.
Verbreitung:
Aruncus dioicus ist in Europa, Nordasien und Nordamerika heimisch. In Deutschland ist er in feuchten Bergwäldern, Auwäldern sowie schattigen Schluchten vor allem in Mittel- und Süddeutschland zu
finden – im Tiefland eher selten.
Besonderes:
Der Wald-Geißbart wird seit Jahrhunderten als Zierpflanze kultiviert – vor allem in naturnahen Gärten und Parks. In der Volksmedizin wurde er gelegentlich wegen seiner adstringierenden
Eigenschaften genutzt. Die klare Geschlechtertrennung der Pflanzen ist botanisch interessant und für die Vermehrung wichtig.
Essbarkeit:
Die Pflanze ist nicht zum Verzehr geeignet. In großen Mengen kann sie leicht giftige Inhaltsstoffe enthalten.
Systematik: Eurosiden I - Ordnung: Rosenartige (Rosales) - Familie: Rosengewächse (Rosaceae) - Unterfamilie: Spiraeoideae - Gattung: Geißbärte (Aruncus) - Art: Wald-Geißbart
Wissenschaftlicher Name: Aruncus dioicus (Walter) Fernald
Wer tiefer in die Welt des XXX (oder anderer Waldbewohner) eintauchen möchte, findet hier eine Auswahl an weiterführender Literatur, Apps und Quellen. Die Natur hält noch viele spannende Details bereit.
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Wikipedia und dort aufgeführte Quellen
Stauden – Halbschatten – Feuchtwald – Auwald – Zweihäusig – Insektenfreundlich – Wildstaude – Zierpflanze – Frühsommerblüher – Pflanze des Halbschattens