🌿 Wellenblättriges Katharinenmoos (Atrichum undulatum)

Mit seinen zart gewellten Blättchen, die im feuchten Licht grünlich schimmern, fällt das Wellenblättrige Katharinenmoos sofort ins Auge. Es wächst gern an schattigen, leicht sauren Stellen im Wald, zwischen Wurzeln, an Böschungen oder auf moosigem Boden. Seine aufrechten, locker beblätterten Triebe erinnern an kleine Sternchen oder winzige Palmen. Deses Moos spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem: Es hält Feuchtigkeit, schützt den Boden und bietet winzigen Waldbewohnern ein Zuhause.

📍 Vorkommen in unserem Wald

Das wellenblättrige Katharinenmoos haben wir auf dem Wall entlang des Wanderweges entdeckt.

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Das Wellenblättrige Katharinenmoos bildet dichte Polster am Waldboden feuchter Laubwälder – hier zwischen Wurzelwerk auf saurem Humusboden.
Wellenblättriges Katharinenmoos 📸 Susanne Gnass

Kurzporträt Wellenblättriges Katharinenmoos

Aussehen:
Dieses mittelgroße Laubmoos fällt durch seine charakteristisch gewellten, lanzettlichen Blätter auf, die spiralig am Stämmchen sitzen. Die Blätter glänzen in frischem Grün und besitzen eine auffällige Mittelrippe. In feuchtem Zustand spreizen sie sich deutlich ab – ein schönes Bild in der Morgensonne oder nach einem Regenschauer auf Waldböden, an Böschungen oder zwischen Baumwurzeln.

Ă–kologie:
Atrichum undulatum wächst bevorzugt auf sauren, nährstoffarmen Böden in Laub- und Mischwäldern, oft in feuchteren Lagen. Es gehört zu den pionierfreudigen Moosen, die sich rasch auf offenen, gestörten Flächen ansiedeln. Das Moos ist nicht auf dauerhaft feuchte Standorte angewiesen, benötigt aber ein schattiges Mikroklima. Es bildet keine Sporenkapseln im Überfluss, sondern vermehrt sich auch vegetativ durch Bruchstücke.

Verbreitung:
Das Katharinenmoos ist in weiten Teilen Europas verbreitet und gehört in Deutschland zu den häufigeren Moosarten in waldreichen Gegenden. Es findet sich von der Tiefebene bis in die Mittelgebirge, gelegentlich auch höher. Typische Standorte sind humose Waldböden, Wegböschungen, Grabensäume und Wurzelbereiche.

Besonderes:
Die namensgebenden gewellten Blätter sind nicht nur ein ästhetisches Merkmal, sondern vergrößern auch die Verdunstungsfläche – eine Anpassung an wechselnde Feuchtebedingungen. Der deutsche Name bezieht sich möglicherweise auf die Heilige Katharina als Namenspatin für mehrere Moose mit ähnlichem Aussehen. Eine Nutzung durch den Menschen ist kaum dokumentiert, doch das Moos spielt eine wichtige Rolle in der Bodenbildung und im Wasserrückhalt von Wäldern.

 

Essbarkeit:
Nicht essbar. Moose wie Atrichum undulatum werden grundsätzlich nicht verzehrt.

Systematik: Unterabteilung: Bryophytina - Klasse: Polytrichopsida - Ordnung: Polytrichales - Familie: Polytrichaceae - Gattung: Atrichum - Art: Wellenblättriges Katharinenmoos

Wissenschaftlicher Name: Atrichum undulatum (Hedw.) P.Beauv.

📚 Weiterstöbern lohnt sich

Wer tiefer in die Welt des wellenblättrigen Katharinenmooses (oder anderer Waldbewohner) eintauchen möchte, findet hier eine Auswahl an weiterführender Literatur, Apps und Quellen. Die Natur hält noch viele spannende Details bereit. 

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👉 Mehr Beobachtungen aus unserem Waldstück findet ihr in meinem Profil bei observation.org


Empfohlene Websites

Wikipedia und dort aufgefĂĽhrte Quellen

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Themen

Moose – Laubmoose – Waldmoose – Bodendecker – Schattige Standorte – Feuchte Wälder – Pionierarten – Nicht essbar – Artenporträt – Pflanzenporträt – Krautige Pflanzen