đ Weltbienentag: Wildbienen im Wald â kleine Helfer mit groĂer Bedeutung
Am 20. Mai ist Weltbienentag â ein Anlass, vor allem an die Wildbienen zu denken. Anders als die âHaustierâ-Honigbiene sind viele von ihnen sind stark gefĂ€hrdet â dabei sind sie fĂŒr WĂ€lder, unsere ErnĂ€hrung und die Artenvielfalt unersetzlich.
đ Wildbienen â Wer sind sie eigentlich?
In Deutschland leben ĂŒber 560 Wildbienenarten, von denen viele auf der Roten Liste stehen. Anders als die "Haustier"-Honigbiene leben Wildbienen meist solitĂ€r, bauen keine Waben und produzieren keinen Honig. DafĂŒr bestĂ€uben sie viele Pflanzen besonders effizient â auch solche, die Honigbienen kaum anfliegen. Wildbienen sind auf eine groĂe Vielfalt an LebensrĂ€umen angewiesen. Sie brauchen NistplĂ€tze in offenen Bodenstellen, in Totholz oder in PflanzenstĂ€ngeln â und sie brauchen durchgehend blĂŒhende Pflanzen, ein sogenanntes blĂŒhendes TrachtflieĂband, als Nahrungsquelle vom FrĂŒhling bis in den Herbst.
Erdhummeln â Wildbienen mit Bodenhaftung

Erdhummeln gehören zu den auffĂ€lligsten und beliebtesten Wildbienenarten. Sie nisten bevorzugt in verlassenen MĂ€usenestern oder anderen HohlrĂ€umen im Boden â oft auch im lichten Wald oder am Waldrand.
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Als FrĂŒhstarterinnen unter den Wildbienen sind sie schon bei niedrigen Temperaturen aktiv und spielen eine wichtige Rolle bei der BestĂ€ubung zahlreicher Pflanzenarten.
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Ihre Lebensweise macht sie besonders anfĂ€llig fĂŒr Bodenversiegelung und intensive FlĂ€chennutzung â ein weiterer Grund, naturnahe Strukturen im Wald zu erhalten.
đł Welche Pflanzen im Wald helfen den Bienen?
Auch im Wald gibt es blĂŒhende Vielfalt â wenn man hinschaut. Einige bienenfreundliche Pflanzen und BĂ€ume:
- Salweide (Salix caprea) â eine der ersten wichtigen Nahrungsquellen im FrĂŒhling
- Vogel-Kirsche (Prunus avium) â lockt viele Insekten in die Baumkronen
- Spitzahorn (Acer platanoides) â beliebt bei zahlreichen Wildbienenarten
- Faulbaum (Frangula alnus) â blĂŒht spĂ€t und bietet auch im Sommer Nahrung
- Wald-Himbeere, Brombeere, Wald-GeiĂbart, Wald-Ziest â wertvolle Krautarten im Unterwuchs
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Auch viele Wiesenpflanzen am Waldrand wie Glockenblumen, Klee oder Natternkopf sind wichtige Nektar- und Pollenspender fĂŒr spezialisierte Wildbienenarten.
đĄ Was kann jeder tun?
Jeder kann etwas fĂŒr Wildbienen tun â auf dem Balkon, im Garten oder sogar am StraĂenrand:
â BlĂŒhflĂ€chen statt RasenflĂ€chen â artenreiche Blumenwiesen bieten Nahrung
â SpĂ€tes und abschnittweises MĂ€hen â so bleiben Nahrung und RĂŒckzugsrĂ€ume lange erhalten
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Heimische Pflanzen bevorzugen
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Totholz, Steinhaufen, offene Bodenstellen â als NistplĂ€tze erhalten
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Keine Pestizide oder chemische DĂŒngemittel verwenden
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Wildbienen-Nisthilfen aufstellen â am besten aus Hartholz mit gebohrten Löchern
oder markhaltigen StĂ€ngeln (aber bitte keine âBienenhotelsâ mit Glasröhrchen oder Zapfen!)
đ Mein Beitrag im Wald
In meinem eigenen Wald versuche ich, durch gezielte Anpflanzungen, besonders im Bereich des Waldrandes und der von Brombeeren groĂflĂ€chig eroberten FlĂ€chen mit heimischen BĂ€umen, StrĂ€uchern und Pflanzen die Strukturvielfalt zu erhöhen. Den Totholzanteil konnten wir bereits steigern und sind noch lange nicht da, wo wir hin wollen. Die Umwandlung des Roteichenforstes und Reduzierung der nicht standortheimischen Baumarten, vor allem Douglasie und LĂ€rche ist ein langfristiger angelegter Prozess.
Fazit
Wildbienen stehen nicht nur fĂŒr BestĂ€ubung â sie sind ein Symbol fĂŒr die Vielfalt der Natur. Artenreichtum, gesunde Böden, ein funktionierender Wasserkreislauf und ein stabiles Klima sind untrennbar miteinander verbunden â und bilden die Grundlage fĂŒr unser Leben auf der Erde.